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Die ÜBERWINTERUNG

Wenn im Herbst die Temperaturen fallen bereiten sich die mediterranen Schildkröten auf die kalte Überwinterung vor.
Bedingt durch die fallenden Temperaturen verändern die Tiere ihren Lebensrhythmus.

Als wechselwarme Reptilien sind sie auf Wärme und Licht angewiesen. Auch im Mittelmeerraum sinken die Wintertemperaturen zum Teil unter den Gefrierpunkt. Einen allzu langen Dauerfrost gibt es dort jedoch nicht.  
Für uns Halter bedeutet das, den natürlichen Lebensraum mit all seinen klimatischen Bedingungen, so gut als möglich zu nachzuahmen.

 

 

 

 

 

 


 

 

In einem Glashaus (Frühbeet oder Gewächshaus) herrscht ein weitaus milderes Klima als außerhalb.

Eine zusätzliche Wärmetechnik kann in sehr kalten 'Wohngegenden notwendig sein.

Da in einem gut isolierten Glashaus die Temperaturen nur langsam sinken, können sich die Tiere dort optimal und selbständig auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.
Zu dieser Zeit werden sie immer inaktiver. Sie fressen nur noch wenig und nehmen bald gar keine Nahrung mehr auf.
Diese Phase dauert einige Zeit. Oft beginnt die Verlangsamung bereits Ende August wobei sie sich erst Mitte November endgültig in die lockere Erde eingraben.
Da bereits vergrabene Tiere nur sehr schwer zu finden sind, schließe ich meine Schildkröten, meistens schon im Oktober im geräumigen Glashaus ein.


Zu dieser Jahreszeit regnet es in den Ursprungsgebieten häufig. Der ausgetrocknete Boden kann die Wassermassen nicht immer aufnehmen und so bilden sich große Pfützen, in denen Die Tiere ihren Wasserhaushalt auftanken. Das ist vor der Winterzeit besonders wichtig um einer Dehydrierung entgegen zu wirken.

Um einen solchen Regen zu simulieren, gieße ich an einem sonnigen Herbsttag meinen Gewächshausboden ordentlich ein.

Meine Schildkröten genießen das und werden so zur Wasseraufnahme animiert.

 

Hat man unter dem Glashaus eine Überwinterungsgrube vorbereitet, so kann man seine Schildkröten dort lassen. Eine dicke Laubschicht gibt eine zusätzliche Isolierung. Ich verwende dazu Laub aus dem nahen Mischwald.

Möchte man die Tiere an einem anderen Ort überwintern, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt um sie in eine mit ausreichend Erde gefüllte Kiste zu setzen.

Diese sollte so hoch mit natürlicher lockerer, leicht feuchter Erde, gefüllt sein, dass sich die Schildkröte darin komplett vergraben kann. Die Erde sollte während der Überwinterung nie austrocknen. Obenauf eine dicke Laubschicht und ab in den kühlen Raum. Optimale Temperaturen  zwischen 3°C und 8°C erreicht man sehr gut in einem Erd- oder Weinkeller. Auch ein Kühlschrank eignet sich dafür recht gut. Dieser sollte ein eigener Kühlschrank (z.B. Getränkekühlschrank) sein und nicht der, in dem man seine Lebensmittel aufbewahrt.

Schaffen wir den Tieren naturnahe Bedingungen, dann werden sie ohne Probleme ihren Instinkten folgen und sich selbständig auf die Überwinterung vorbereiten.

 

 

 

Im Frühling, wenn das Winterquartier vom Isoliermaterial befreit wird und die Sonne die Erde erwärmt, dann kommen die Schildkröten wieder munter und aktiv hervor und das neue Schildkrötenjahr kann beginnen.

 

Europäische Landschildkröten brauchen die natürliche kalte Überwinterung bereits ab dem Schlupfjahr.

Das bildet den Grundstein für ein langfristig gesundes Leben. Die Folgen einer nicht artgerechten, winterlichen Innenhaltung zeigen sich leider erst in späteren Jahren.

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